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Was ist nachhaltige Mode?

Nachhaltigkeit ist in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens möglich. Selbst in der Mode kann man sich nachhaltig zeigen. Jedoch umfasst die Nachhaltigkeit in diesem Bereich sehr viele Aspekte. Von dem Einsatz umweltfreundlicher Materialien über den Verzicht tierischer Bestandteile. Hier soll es vorrangig um die Definition gehen.

Was ist nachhaltige Mode – die Definition

Bevor wir auf die nachhaltige Mode eingehen, möchten wir uns zusammen den Begriff Nachhaltigkeit anschauen. Dieser wurde bereits sehr früh in der Gesellschaft etabliert. Carl von Carlowitz prägte den Begriff Nachhaltigkeit im Kontext der Forstwirtschaft. Er beschrieb damit die Maßnahmen rund um die Holzbeschaffung aus den Wäldern, indem er begann, darüber zu sprechen, nur so viel Holz aus den Wäldern zu entfernen, wie sich in einer absehbaren Zeit regenerieren kann. Nun hat sich in den vielen Jahren der Begriff in einem stetigen Wandel befunden.

1987 wurde der Begriff Nachhaltigkeit durch die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung verallgemeinert.

„Nachhaltigkeit ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.“[1]

Heute wird die Auffassung von Nachhaltigkeit durch das Drei-Säulen-Modell erweitert. Dieses Modell geht davon aus, dass Wirtschaft, Ökologie und Soziales gleichwertig sind. Damit ist die Nachhaltigkeit viel mehr als der bloße Gedanke an den Klimaschutz. Was bedeutet das nun alles für die nachhaltige Mode? Die in dem Drei Säulen Modell erfassten Kriterien für die Nachhaltigkeit lassen sich auf die Mode umlegen.

Das bedeutet:

Nachhaltigkeit in der Mode bedeutet, dass Kleidung so hergestellt wird, dass sie den Bedürfnissen der aktuellen Generation entsprechen. Dabei ausgeschlossen wird die Gefährdung der nachfolgenden Generation.[2]

Nachhaltigkeit in der Mode: Fast Fashion vs. Slow Fashion

Wer sich heute vor seinen Kleiderschrank stellt, wird ihn mit Sicherheit als gut gefüllt definieren. Heutzutage bringen Fashionunternehmen alle paar Wochen neue Kollektionen heraus, damit Kunden angeregt werden, immer wieder Kleidung nachzukaufen. Schnell ist der Schrank voll, ohne dass man selber einen Überblick über den Inhalt hat. Laut Greenpeace tragen wir Deutschen rund 40% unserer Kleidung aus dem Kleiderschrank niemals.

Kein Thema? Doch, wenn es um die Nachhaltigkeit in der Mode geht, wird das zu einer enormen Herausforderung. Die stetige Herstellung neuer Kollektionen erzeugt tonnenweise Müll. Außerdem führt es in die Überproduktion. Die Folgen, welche sich aus diesem Handeln ergeben, zeigen sich in unseren Meeren, in der Umweltverschmutzung und auch an den menschenunwürdigen Bedingungen in den Textilfabriken.

Was ist Fast Fashion?

In der Überschrift sprachen wir von Fast Fashion. Was genau ist das? Hierbei handelt es sich um die Überproduktion von neuen Kleidungen. Das Prinzip, welches sehr viele Unternehmen führen, bezieht sich genau darauf. Es werden sehr schnell neue Kollektionen erschaffen. Dabei werden diese sehr schnell limitiert und in geringer Qualität und zu einem niedrigen Preis angeboten. Vor allem, wenn es sich um Kollektionen von Designern oder Stars handelt.

Nun klingen eine stetig wechselnde Auswahl und günstige Preise doch recht angenehm. Wo liegt nun also das Thema? Der Verbraucher wird angehalten, eine Wegwerf-Einstellung zu entwickeln. Durch günstige Preise und eine schnell wechselnde Auswahl beginnt der Mensch sich Dinge anzuschaffen, die er nicht benötigt. Das Tragen dieser Kleidung ist wegen mangelnder Qualität meist nicht möglich. Das bedeutet, das gekaufte Kleid, die gekaufte Hose oder das Hemd landen schneller auf dem Müll.

In Europa werden jedes Jahr 5,8 Millionen Tonnen Kleidung entsorgt. Davon landen rund 75 % auf der Deponie oder werden verbrannt.[3]

Was ist Slow Fashion?

Entschleunigung – so kann man Slow Fashion am besten beschreiben. Der Gedanke hinter Slow Fashion ist die stärkere Wertschätzung der Kleidung. Die daraus entstandene Bewegung gilt als Gegenstück zur Fast Fashion, die stetig neue Kollektionen herausbringt und eine Wergwerf-Gesellschaft erzeugt. Verfolgt man den Gedanken rund um die Bewegung „Slow Fashion“, kann man die Verlangsamung der Fashionindustrie erkennen. Es soll wieder mehr auf Qualität geachtet werden. Dadurch halten Kleidungstücke länger und es wird weniger Müll produziert.[4]


[1] www.nachhaltigkeit.info/artikel/brundtland_report_563.htm

[2] loveco-shop.de/magazin/nachhaltigkeit-mode/

[3] bean-spectacles.com/blog/2019/07/11/was-ist-fast-fashion/

[4] www.avocadostore.de/wissenswert/nachhaltig-leben/nachhaltige-mode/slow-fashion

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