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Lithium: Zerstören Batterien die Atacama-Wüste?

Die Atacamawüste in Chile ist eine der trockensten und einsamsten Landschaften der Erde, auf einer Fläche größer als das Saarland leben dort nur 5600 Menschen, die meisten von ihnen vom Tourismus, einige auch von der Rinderzucht. Bekannt geworden ist die Salzwüste durch den dort stattfindenden Lithium-Abbau, für den die Salzlake an die Oberfläche gepumpt wird, um dort in künstlichen Teichen zu verdunsten. Diese Sole hat einen Salzgehalt von 300g/l, acht mal so viel wie Meerwasser. Für die Landwirtschaft ist dieses Wasser also nicht geeignet, doch wenn zu viel davon entnommen wird, kann der Grundwasserspiegel sinken. Aber entgegen dramatischer Schlagzeilen werden nicht 21 Millionen Liter Wasser pro Tag, sondern nur ca. 9 Millionen Liter pro Tag verdunstet, also ca. 3,3 Millionen m3 pro Jahr und durch neue Technologien könnte diese Menge noch einmal drastisch sinken. Von der Landwirtschaft werden pro Jahr 27 Millionen m3 entnommen und auf natürliche Weise verdunsten 145 Millionen m3Dass der Grundwasserspiegel tatsächlich sinkt, hat also andere Gründe: Und zwar wird in derselben Region auch Kupferbergbau betrieben, und dieser verbraucht tatsächlich enorme Mengen Süßwasser – 60 Millionen m3 pro Jahr.

Außerdem kommt der Großteil des Lithiums für Elektroautos gar nicht aus der Atacama. Zwar ist die Abbaumenge in Chile durch den e-Auto-Boom um ein Drittel gewachsen – aber Australien hat seine Produktion fast vervierfacht und produziert nun mehr als die Hälfte des weltweiten Bedarfs, Chile dagegen nur 20%.

Produktionsmengen von Lithium durch die vier größten Produzenten

In Australien wiederum wird das Lithium im Bergbau gewonnen, nicht durch Verdunstung von Salzwasser. Im Bergbau soll in Zukunft auch in Zinnwald in Sachsen und in der Koralm in Österreich Lithium gefördert werden. Zusammen mit dem Recycling brauchen wir also nicht zu fürchten, dass uns das Lithium für die Mobilitätswende demnächst ausgehen wird.

Interessant auch: E-Autos sind nicht die einzige Anwendung von Lithium: Zwar haben Batterien mit 37,5% tatsächlich den größten Anteil am Lithiumverbrauch [davon 2/3 für die Mobilität], aber die Herstellung von Glas und Keramik steht mit zusammen 30,5% an zweiter Stelle, gefolgt von Schmierstoffen und Polymeren mit zusammen 12,9%.[1]

Autor: europäische Energiewende-Community

Anteil der weltweiten Verwendung von Lithium zur Herstellung von verschiedenen Produkten

Es ist also eine unglaubliche Verdrehung der Fakten, wenn der Elektromobilität eine schlechtere Umweltbilanz als dem Verbrennerfahrzeug zugeschrieben wird – erst recht im Vergleich mit den Zerstörungen und Umweltproblemen durch Öl.

Was können Sie tun? Tragen Sie diese Information weiter. Und falls ein Neuwagenkauf ansteht – kaufen Sie ein E-Auto.


[1] energiewende.eu/kurzinfo-verkehrswende-lithium

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