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Was versteht man unter Überbevölkerung?

Ist die Überbevölkerung der Erde eines der neuen globalen Probleme der neuen Zeit? Und ist die Erde wirklich überbevölkert? Fragen über Fragen, die man sich durchaus stellt, wenn man den Begriff Überbevölkerung hört. Aktuell leben fast 8 Milliarden Menschen auf der Erde. Eine gigantische Zahl, die man sich so kaum vorstellen kann. Vergleicht man die Bevölkerungsdichte im Jahre 1950, waren es damals gerade einmal 2,5 Milliarden Bewohner. Prognosen geben eine Aussicht darauf, dass in 100 Jahren mehr als 10 Milliarden Menschen diesen Planeten als ihre Heimat ansehen werden.[1]

Mehr zu diesem Thema bieten diese interaktiven Diagramme.

Was ist Überbevölkerung?

Bevor man sich über die oben beschriebenen Zahlen Gedanken machen kann, sollte der Begriff „Überbevölkerung“ genauer definiert werden. Was ist Überbevölkerung? Grundsätzlich beschreibt dieser Begriff den Zustand, dass die Anzahl an Menschen die Tragfähigkeit der Erde überschreitet. Das klingt erst einmal nicht sonderlich dramatisch. Doch mit diesem Zustand setzten sich weitere Entwicklungen in Gang. Besteht eine Überbevölkerung, werden mehr natürliche Ressourcen verbraucht, als in dieser Zeit nachwachsen können.

Der Begriff der Überbevölkerung ist von dem der Weltbevölkerung abzugrenzen. Letzteres beschreibt die Anzahl an Menschen zu diesem Zeitpunkt auf der Erde.

Wie kann es zu einer Überbevölkerung kommen?

Es wird angenommen, dass die Weltbevölkerung pro Sekunde um 2,6 Menschen ansteigt.  Das würde bedeuten, dass 157 Menschen pro Minute geboren werden.[2] Durchschnittlich bekommt jede Frau auf der Welt 2,4 Kinder. In Afrika steigt diese Zahl auf 4,6 Kinder pro Frau an.

Allein dieser Umstand lässt bereits erahnen, wie es zu einer Überbevölkerung kommen kann.  Als eine der Hauptursachen gilt die mangelnde Aufklärung und der fehlende Zugang zu Verhütungsmitteln. Das lässt sich vor allem in den Entwicklungsländern beobachten.Die Uhren in diesen Ländern ticken etwas anders. Dort kommt es meist zu sehr frühen und ungeplanten Geburten im Kindesalter. Oftmals bekommen Frauen in diesen Ländern sehr viele Kinder, weil die Verhütungsmittel und die Aufklärung fehlen.

In diesem Zusammenhang darf erwähnt werden, dass vor allem in den Entwicklungsländern ein Teufelskreis entsteht, der aus Mangelernährung und Armut besteht. Ein geschwächter Körper ist anfälliger für Krankheiten und weniger leistungsfähig. Das hat zur Folge, dass die Schulbildung leidet und die Berufschancen für diese Kinder minimal bis schlecht sind. Die damit verbundene Altersabsicherung, die viele Familien sich durch ihre Kinder wünschen, sinkt. Demnach werden mehr Kinder geboren, um diesem Wunsch nachzukommen.[2]

Folgen der Überbevölkerung

Wir wissen nun, warum es zu diesem starken Wachstum der Weltbevölkerung kommt. Diese Entwicklung hat natürlich Folgen, die man sich selber vor Augen führen muss.

Ökologische Folgen

Rufen wir uns noch einmal ins Gedächtnis, dass jede Sekunde 2-3 Menschen geboren werden. Diese verbrauchen Essen, Wasser, Energie und viele andere Güter. Doch woher sollen diese Rohstoffe kommen, wenn die Erde bereits jetzt an den „Kapazitätsgrenzen“ ist. Genau deswegen hat die Überbevölkerung ökologische Folgen zu verzeichnen.

Abholzung der Wälder: Täglich werden große Mengen des Regenwaldes abgeholzt, um beispielsweise Palmöl zu gewinnen oder Konsumgüter zu produzieren. Die gerodeten Flächen dienen dann als Ackerland zur Viehhaltung.

Rückgang der Artenvielfalt: Es ist kein Geheimnis, dass der globale Fleischkonsum zunimmt. Um diesen zu stillen, benötigt man Weideflächen und Ackerland. Diese entstehen nicht einfach so, sondern dafür werden Wälder und Naturschutzgebiete dem Menschen zu eigen gemacht. Leider verlieren sehr viele Tierarten und Pflanzenarten dadurch ihren Lebensraum. Wir begünstigen damit das Artensterben auf so vielseitige Weise.

Luftverschmutzung: Der Mensch ist reisefreudig. Ob mit dem Auto oder dem Flugzeug, der Mensch reist von A nach B und verschmutzt mit den Abgaben immer mehr die Luft.

Globale Erwärmung: Die menschgemachte globale Erwärmung lässt das Eis auf unserem Planeten schmelzen. Das hat zur Folge, dass der Meeresspiegel ansteigt. Es kommt zu Überschwemmungen, Extremwetter und anderen Katastrophen.

Gesellschaftliche Folgen

Die wachsende Bevölkerung hat natürlich auch gesellschaftliche Folgen. Auch hierzu darf es einige Beispiele geben:

Trinkwasserknappheit: Rund 0,3 % des Wassers der gesamten Erde sind für den Menschen nutzbar und trinkbar. Durch die wachsende Bevölkerung muss das vorhandene Wasser nicht nur für mehr Menschen reichen, sondern wir verschmutzen auch zunehmend Seen und Flüsse mit unserem Abwasser. Auch der Bedarf an Bewässerungen der Felder wächst, weil mehr angebaut werden muss, um den Hunger zu stillen.

Zunehmender Konsum: Der Mensch konsumiert. Egal, ob Nahrungsmittel oder das nächste Smartphone. Um diese zu produzieren, muss man Rohstoffe zur Verfügung haben. Diese werden jedoch knapp, wenn immer mehr Menschen auf der Erde leben.

Welthunger: Immer mehr Menschen leiden unter Mangelernährung, weil die Ressourcen fehlen, die benötigten Nahrungsmittel anzubauen oder herzustellen. Je mehr Menschen auf dem Planeten leben, desto stärker müssen die Ressourcen, die vorhanden sind, aufgeteilt werden.[3]

Wie kann man selber etwas gegen die Überbevölkerung tun? Indem man mit diesem Thema bewusst umgeht. Auch ein nachhaltiges Leben kann dazu beitragen, die Ressourcen der Erde zu bewahren. Grüner Strom, Wassersparkonzepte und andere Ideen lassen sich im Alltag umsetzen.


[1] de.statista.com/statistik/daten/studie/1717/umfrage/prognose-zur-entwicklung-der-weltbevoelkerung/

[2] www.careelite.de/ueberbevoelkerung

[3] www.welthungerhilfe.de/informieren/themen/gesunde-ernaehrung-sichern/bevoelkerungswachstum-definition-entwicklung

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