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Die Formen der Armut

Armut bedeutet, von notwendigen Dingen nicht ausreichend zu besitzen. Oder sogar ganz auf diese verzichten zu müssen. Das kann Nahrung sein, sauberes Wasser oder Bildung. Weit über 760 Millionen Menschen leiden weltweit unter Armut. Gründe, warum Menschen sich in Armut befinden, gibt es sehr viele. Meist spielt Arbeitslosigkeit, der Bevölkerungswachstum oder Krankheit eine Rolle. Was in diesem Zusammenhang nur wenig bekannt ist, sind die Formen der Armut.

Formen der Armut
Arm ist jeder, der von notwendigen Dingen nicht ausreichend besitzt.

Die Folgen der Armut

Die Folgen der Armut sind sicherlich in den Grundzügen bekannt. Wer unter Armut leidet wird meist mit seelischen und körperlichen Folgen zu kämpfen haben. Hunger, Durst, Wohnungslosigkeit und seelische Belastungen können auftreten. Durch einen Mangel an Nahrung kommt es zu einer Unterversorgung, die das Immunsystem schwächt, was wiederum zu Erkrankungen führen kann. Wer keinen Zugang zu sauberem Wasser hat, kann ebenfalls gesundheitliche Probleme bekommen. Die weltweite Armut ist ein mehrdimensionales und vielschichtiges Problem. Oftmals entsteht ein Kreislauf, der nur schwer zu durchbrechen ist.

Lebt ein Kind in Afrika beispielsweise in Armut wird es eine Unterversorgung erleiden. Der Zugang zur Bildung ist den Kindern meist nicht möglich, wodurch eine ausreichende Bildung fehlt. Dadurch ist es fast unmöglich einen Job im Erwachsenenalter zu bekommen, wodurch das Einkommen fehlt, um nachfolgende Generationen zu versorgen, die dann wiederum in Armut leben müssen.

Das ist nur ein Beispiel von vielen. Und auch in Deutschland kann man Armut erkennen, die sich jedoch etwas anders zeigt. Die Diakonie Deutschland beschreibt die Armut mit diesen Worten:

Armut bedeutet, dass Menschen nicht die Teilhabemöglichkeiten haben, die in einer Gesellschaft als normal gelten, und zugleich materiellen Mangel erleiden.[1]

Die Folgen der Armut sind:

  • Schlechte Bildungschancen
  • Fehlende Bildung
  • Geringe soziale Kontakte
  • Berufliche Perspektiven sind gering
  • Unterversorgung
  • Erkrankungen (seelisch und körperlich)

Armutsrisiko: Was ist das?

Bevor wir die Formen der Armut genauer definieren, möchten wir auf ein weitverbreitetes Wort eingehen. Armutsrisiko ist vor allem in Deutschland eine Bezeichnung, die geläufig erscheint. Was das genau ist, wissen aber nur wenige. Von einem Armutsrisiko spricht man, wenn Betroffene rund 60 % des mittleren Einkommens besitzen. Diese Menschen gelten nach der EU-Definition als armutsgefährdet oder einkommensarm. Dieses Risiko betrifft rund ein Sechstel der Bevölkerung.

Rund ein Fünftel der Bevölkerung gelten als arm oder sind von sozialer Ausgrenzung betroffen. Zu diesem Aspekt gehören weitere Faktoren wie der schlechte Zugang zum Arbeitsmarkt, Überschuldung, keine gesicherte Wohnkostenfinanzierung, fehlende warme Mahlzeiten und Probleme mit der Mobilität. Mehr Informationen dazu sind bei der Diakonie Deutschland zu erhalten.

Formen der Armut
Es gibt drei Formen der Armut in Deutschland.

Formen der Armut

Die Armut kann verschiedene Formen annehmen. Insgesamt gibt es drei Formen:

  • Absolute Armut
  • Relative Armut
  • Gefühlte Armut

Absolute Armut bedeutet, dass ein Mensch aus materiellen Dingen nicht in der Lage ist, seine Bedürfnisse (Grundbedürfnisse) zu befriedigen. Ein Mensch wird als extrem Arm beschrieben, wenn er am Tag weniger als 1,90 US-Dollar zur Verfügung hat. Dieser Betrag gilt als absolutes Minimum, was ein Mensch pro Tag zum Überleben braucht. Es ist kaum vorstellbar, dass es Menschen gibt, die unter dieser Grenze leben. Weltweit geht es 767 Millionen Menschen so. Diese Form der Armut zeichnet sich durch Hunger, Durst und oftmals auch Erkrankungen aus. Menschen, die unter dieser Einkommensgrenze leben, sind meist Mangelernährt und können sich keine Zugang zur Bildung oder zur gesundheitlichen Versorgung ermöglichen.

Von der relativen Armut spricht man, wenn das Einkommen einer Person unter dem Durchschnittseinkommen des Landes liegt. Die relative Armut orientiert sich also an dem sozialen Umfeld der Betroffenen und bezieht sich auf die soziale Ungleichheit.

Die gefühlte Armut wird nicht an den Einkommensgrenzen gemessen. Denn sie entspricht einem subjektiven Gefühl. Menschen, die sich wegen einer wirtschaftlichen Situation aus der Gesellschaft ausgrenzen müssen, leiden unter gefühlter Armut.[2]


[1] www.diakonie.de/wissen-kompakt/armut

[2] www.aktion-deutschland-hilft.de/de/fachthemen/armut/armut-was-ist-das-eigentlich/

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