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Was ist Bio-Plastik?

Im Jahr 2000 wurde mehr Kunststoff produziert als in allen Vorjahren gesamt. Experten schätzen, dass mehr als ein Drittel des Kunststoffes unserem Planeten verschmutzt. Wir müssen nur die Meere betrachten, in denen schon heute viel Plastikmüll herumschwimmt. Deswegen geht es darum, eine Alternative zu Plastik zu schaffen. Vor allem die Schaffung von biologisch abbaubaren Alternativen können die Lösung für die Krise sein.[1]

Was ist Bioplastik?

Natürlich kommt nun die Frage auf, was man unter Bioplastik oder auch Biokunststoff genau versteht. Die Herstellung ist bereits hier eine andere. Der Biokunststoffe bestehen nicht aus Erdöl, sondern werden aus biologischen, nachwachsenden und meist auch aus pflanzenbasierten Materialien hergestellt. Zudem soll dafür gesorgt werden, dass diese biologisch abbaubar sind. Somit sollten die Materialien bei der Kompostierung zu Wasser, Mikroorganismen und Kohlendioxid zersetzt werden.

Achtung: Nicht überall wo BIO abgedruckt wurde ist auch wirklich Bio drin. Vor allem beim Bioplastik gibt es massive Unterschiede. Sobald ein Hersteller einen pflanzlichen Anteil in seinem Grundstoff verarbeitet darf er sich mit dem Wort “Bio” schmücken.

Verwendung von Biokunststoffen

Heute finden sich schon Biokunststoffe beispielsweise bei Einwegprodukten, wie Tüten, Flaschen, Verpackungen, Strohhalme und viele mehr. Aber auch Handyhüllen, medizinische Implantate und Autoisolierungen werden teilweise schon aus Biokunststoff hergestellt.

Die Arten von Bioplastik

Je nachdem, welche Materialien verwendet werden lassen sich Bioplastik in zwei verschiedene Kategorien unterteilen. So gibt es beispielsweise die Kategorie auf Zuckerbasis. Somit werden Biokunststoffe aus Mais, Cassava oder Zuckerrohr gewonnen und dann in Polymilchsäure polymerisiert. Diese Art wird als Polylactid bezeichnet.

In der zweiten Kategorie befinden sich Biokunststoffe, die aus Polyhydroxyalkanoaten hergestellt werden. Das sind Mikroorganismen, die Reservestoffe produzieren. Um nun ein Bioplastik herstellen zu können müssen den Mikroorganismen wichtige Nährstoffe entzogen werden. Zudem muss Kohlenstoff zur Verfügung stehen, damit die Mikroorganismen sich mit diesen verbinden und ein Granulat herstellen.

Ist Bioplastik nun umweltfreundlicher als normales Plastik?

Biokunststoff ist auf jeden Fall vielversprechend. Leider sieht es in der Praxis noch ganz anders aus. Derzeit müssen Biokunststoffe noch sehr hoch erhitzt werden, damit sie kompostiert werden können. Ebenfalls sind die Zykluszeiten noch sehr viel länger als was moderne Recyclinganlagen bräuchten. Viele Gemeinden verfügen ebenfalls noch nicht über die notwendige Technologie, Bioplastik zu recyceln. Auch beim Treibhausgas wird derzeit noch viel stärker Kohlenstoffdioxid ausgestoßen. Deswegen müssen Biokunststoffe noch separat recycelt werden. Ebenfalls negativ ist die Sicht auf unsere Meere und Ozeane. Denn wenn Biokunststoff ins Meer gelangt, haben sie die gleiche Wirkung wie herkömmliches Plastik. Sie zerfallen in kleine Teile und können Sie das Unterwasserleben gefährden.[2]

Weitere Nachteile von Bioplastik

Neben der Abbaubarkeit und der Herstellung gibt es einen weiteren Kritikpunkt. Die Anbauflächen, die sonst für Nahrungsmittel genutzt wurden, werden nun für die Materialien des Kunststoffes verwendet. Trotzdem sollte man darüber überlegen, Alternativen zu Plastik zu finden, um langfristig eine bessere Lösung nutzen zu können. Die Forschung ist bisher noch am Anfang und so gilt es abzuwarten, wie in Zukunft der Bioplastik aussehen wird.


[1] www.wedoact.com/de-de/weblog/ecoblog/alles-wissenswerte-rund-um-biokunststoff

[2] www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/bioenergie/bioplastik

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